Bild (v.l.n.r.): Martina Mühlstädt (Grüne), Ulrike Talmon (Freie Wächter), Raluca Rossi (CDU) und Anja Piston-Euler (Freie Wächter) drängen auf die Wiedereröffnung des „Soccerfields“.
Die Freien Wächter erinnern den Magistrat mit Unterstützung der CDU- und Grünen-Mitglieder des Jugendausschusses der Stadt Wächtersbach an die Erledigung eines Auftrages: Das Gelände zwischen Turnhalle und Sportplatz soll für Jugendliche wiedereröffnet werden.
Die Schließung des Schulgeländes, welches kürzlich durch die Stadt bekannt gegeben wurde, war nicht nur absehbar, sondern vorprogrammiert.“, erklärt Ulrike Talmon. Die Stadtverordnete sitzt für die Freien Wächter im Jugendausschuss der Stadt Wächtersbach. Bereits im vergangenen Jahr hätte es anhaltende Beschwerden wegen Ruhestörung gegeben, die zu einem Treffen zwischen der Schulleitung, der Liegenschaftsverwaltung des Main-Kinzig-Kreises, den Anwohnern, der Polizei und der Stadtverwaltung geführt habe. Hierbei seien unterschiedliche Maßnahmen besprochen worden. Talmon weiter: „Eine war die Umzäunung des Geländes, welche auch erstaunlich zügig umgesetzt wurde. Selbstverständlich wird dieser Zaun dann auch geschlossen, das ist doch klar.“
Da diese Entwicklung absehbar gewesen sei, haben die Wächter bereits in der September-Sitzung der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag auf Einrichtung eines Jugendgeländes gestellt. Teil des Antrages war eine kurzfristige Öffnung des Soccerfeldes zwischen Sporthalle und Sportplatz. „Der Ort ist für Jugendliche optimal. Er ist abgelegen von einer dichten Wohnbebauung und die einzigen Anwohner sind durch die Sporthalle akustisch gut abgeschirmt.“, erläutert Anja Piston-Euler, die gemeinsam mit Talmon für die Wächter im Jugendausschuss sitzt.
Der Magistrat sollte die Öffnung beim Main-Kinzig-Kreis, dem das Gelände gehört, prüfen. „Der Antrag wurde im September gestellt und durch die Stadtverordnetenversammlung in den Ausschuss verwiesen, wo er im Oktober zunächst beraten und im November in angepasster Form einstimmig in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde.“, erklären die Wächterinnen weiter. Hierbei erhielt der Magistrat unter anderem folgenden Auftrag: „Der Magistrat wird gebeten, die Öffnung des Soccerfeldes in Absprache mit dem Schulträger zeitnah zu prüfen“. Die beiden stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Dr. Raluca Rossi (CDU) und Martina Mühlstädt (Die Grünen) sagen: „So zügig kann politische Arbeit erfolgen, wenn man konsequent dranbleibt.“
Seitdem habe man vom Magistrat jedoch nichts mehr gehört und das Gelände ist weiter verschlossen. „Kommunikation muss es trotzdem gegeben haben, schließlich hat sich laut Mitteilung der Stadt die Liegenschaftsverwaltung des Main-Kinzig-Kreises entschieden, das Schulgelände zu schließen.“, sagt Ausschussmitglied Talmon. In diesem Kontext wäre es von Seiten der Stadt Wächtersbach sinnvoll gewesen, auch über eine Öffnung des Geländes zwischen Sporthalle und Sportplatz zu verhandeln, um den Jugendlichen eine Alternative anzubieten.
Nicht nur dieses Versäumnis ärgert die beiden Wächterinnen. Sie stören sich auch am Investitionsverhalten des Main-Kinzig-Kreises: „Bei einem Ortstermin des Bürgermeisters für das neue Jugendgelände gab der Kreis zu verstehen, sich an den Kosten nicht finanziell beteiligen zu können oder zu wollen. Für den Bau des Zaunes scheinen aber sofort Mittel zur Verfügung zu stehen.“ Dies sei ein eindeutiges Statement gegenüber Jugendlichen: „Für Zäune zum Aussperren haben wir Geld, zur Unterstützung von Alternativangeboten leider nicht.“ Talmon und Piston-Euler fordern in Richtung des Kreises: „Diese Haltung sollte grundlegend überdacht und mit einer Beteiligung an den Kosten für das Jugendgelände auch nachhaltig nachgewiesen werden.“ Auch die beiden stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Dr. Rossi und Mühlstädt betonen: „Es geht darum, in Wächtersbach konstruktive und moderne Freizeitmöglichkeiten anzubieten.“ Das Jugendgelände diene nicht nur der Stadt, sondern könne auch für den Schulsport genutzt werden. Dr. Rossi sagt weiter: „Es geht mit der Förderung der Jugend schließlich auch um unsere aller Zukunft, und das ist vielen leider noch nicht bewusst.“